Wie man Hitzeschockproteine in der Sauna aktiviert

Hitzeschockproteine sind den meisten von uns erstmal kein Begriff. Dass der Aufenthalt in der Infrarotkabine zahlreiche positive Auswirkungen auf unseren Körper hat, ist allerdings allseits bekannt. 

Hitzeschockproteine (HSP) werden durch Wärmetherapien gebildet und können Ihrem Körper zu mehr Gesundheit, Leistung und Erholung verhelfen.

Glücklicherweise geht die Steigerung der HSP-Produktion mit dem entspannenden Schwitzen in der Infrarotkabine einher. 

Eine Erhöhung der HSPs in der menschlichen Physiologie hilft nachweislich bei der Vorbeugung schwerer neurologischer Erkrankungen sowie anderer chronischer Autoimmunerkrankungen. 

Das ist ein eindeutiger Beweis dafür, dass Saunieren noch gesünder ist, als bisher gedacht. 

Was sind Hitzeschockproteine? 

Wenn Zellen Stresssituationen ausgesetzt sind, reagieren sie mit der Bildung von Hitzeschockproteinen. Vor allem dann, wenn sie höheren Temperaturen als normal ausgesetzt sind. Umgangssprachlich werden sie gerne auch als Stressproteine bezeichnet. 

Da bei der Entdeckung dieser Stress durch Hitze ausgelöst wurde, wurden die Proteine kurzerhand Hitzeschockproteine genannt. 

Weitere Auslöser für die Bildung von Hitzeschockproteinen im Körper sind kalte Temperaturen, ultraviolettes Licht, Schwermetalle, Ethanol, niedriger Sauerstoffgehalt, Tumore und Wunden oder beschädigtes Gewebe im Körper. [1]

Hitzeschockproteine gehören trotz ihrer geringen Größe zur Familie der makromolekularen Strukturen. 

Sie wurden Anfang der 1960er Jahre entdeckt und haben der Forschung seitdem die Türen im Bereich der Genetik geöffnet. Wissenschaftlich und medizinisch gesehen konnte dadurch unser genetisches Mapping in einem neuen Licht betrachtet werden. 

Es gibt viele verschiedene Klassifizierungen von HSPs, die alle nach ihrem Molekulargewicht und ihren spezifischen intrazellulären Funktionen eingeteilt werden. 

Die Klassifizierungen werden in fünf große Familien unterteilt, wobei HSP90, HSP70, HSP60 und HSP100 die am meisten untersuchten sind. Hitzeschockproteine mit der Zahl 40 und darunter werden als besonders kleine Hitzeschockproteine bezeichnet. 

In der Regel fungieren die Hitzeschockproteine als Wächter für andere Proteine und verhindern, dass diese sich falsch zusammensetzen, während sie größere Proteine bilden. 

Man könnte sagen, dass eine ihrer wichtigsten Funktionen die Proteinhomöostase ist. Das heißt, sie halten die Proteine in der richtigen Form und Struktur, damit die Zellfunktionen stattfinden können.

Sie spielen damit eine tragende Rolle bei der Erhaltung unserer körperlichen, emotionalen und geistigen Gesundheit.

Obwohl es viele Klassifizierungen gibt, werden sie alle als "molekulare Chaperone" bezeichnet, weil sie dazu dienen, die interzelluläre Ordnung wieder zu stabilisieren, zu organisieren und zu verjüngen. [2,3]

Die Vorteile von Hitzeschockproteinen

Wenn Organismen thermischem Stress ausgesetzt sind, produzieren die organischen Strukturen Hitzeschockproteine. 

Wenn HSPs als Reaktion auf thermischen Stress in der äußeren Umgebung gebildet werden, bringen sie große Vorteile für die interzelluläre Atmosphäre sowohl in kleinen als auch in großen Organismen.

Die Steigerung der Produktion von Hitzeschockproteinen hat auf biologischer Ebene für jeden eine Menge positiver Auswirkungen. 

Sie können krankheitsverursachende Mutationen verhindern, beschädigte und fehlgefaltete Proteine reparieren und auch dazu beitragen, mehr natürliche Wachstumshormone freizusetzen.

Einige gesundheitliche Vorteile von Hitzeschockproteinen sind:

• Wiederherstellung fehlgefalteter und beschädigter Proteine
• Verstärkte Immunreaktion
• Verringerung freier Radikale
• Schnellere Muskelerholung und -reparatur
• Höhere Insulinproduktion [4,5]

Tatsächlich liegen hier allerdings Nutzen und Schaden sehr eng beieinander. Es wurde nämlich nachgewiesen, dass auch bei Arteriosklerose (eine Gefäßerkrankung) Hitzeschockproteine beteiligt sind. 

Da Ablagerungen in den Gefäßen für Stress sorgen, bildet der Körper Hitzeschockproteine. In seltenen Fällen kann das dazu führen, dass der Organismus die körpereigenen Hitzeschockproteine fälschlicherweise für Fremde hält und eine Autoimmunreaktion auslöst. 

Das bedeutet, dass er körpereigene Strukturen angreift bzw. sein eigenes Abwehrsystem bekämpft. [6]

Die Funktionen von Hitzeschockproteinen

HSPs spielen eine wesentliche Rolle bei der Aufrechterhaltung der Wirksamkeit eines jeden Systems oder Organismus. 

Je nach Situation wirken sie anders. So regulieren sie beispielsweise in stressfreien Situationen die Synthese, den Transport, den Zusammenbau, die Faltung und die Entfaltung der Zellproteine. 

Bei Stress in der Zelle können Proteine falsch gefaltet werden. Hierbei sorgen die Hitzeschockproteine dafür, dass sie wieder ihre ursprüngliche Form annehmen.

Diese Stressproteine sind wahre zelluläre Krisenmanager. Man kann sich auf sie verlassen, wenn es darum geht, die Auswirkungen von oxidativem Stress zu verringern, Entzündungen zu regulieren und die Zellen vor dem Zelltod zu schützen. [7]

Aber nicht nur das. Forscher haben festgestellt, dass bei neurologischen Erkrankungen wie der Parkinson-Krankheit, der Alzheimer-Krankheit oder der Huntington-Krankheit der Gehalt an Hitzeschockproteinen niedrig ist. 

Bei diesen neurologischen Erkrankungen bilden die Proteine sogenannte Aggregate, die die neurologischen Funktionen stören. Die Hitzeschockproteine schützen jedoch vor dieser Art von Aggregation. [8]

Und da Hitzeschockproteine vermehrt in der Sauna gebildet werden, besteht dank dieser Erkenntnisse vermehrt Interesse an der Anwendung von Saunagängen bei solchen neurologischen Störungen. 

Als ob das nicht schon beeindruckend genug wäre, fand man ebenso interessante Fakten über HSP für Diabetiker heraus. 

In Humanstudien mit Diabetikern konnte festgestellt werden, dass sich die Expression des HSP70 durch Wärmetherapie verbessert. 

Damit einhergeht die Verringerung der Insulinempfindlichkeit und des Körperfettgehaltes sowie die Linderung von Entzündung. [9]

So produziert der Körper Hitzeschockproteine in der Sauna

Die spezifischen Wirkungen des Lichtspektrums in der Infrarotkabine auf die menschliche Biologie verstärken die positiven Auswirkungen der Erhöhung der HSP-Produktion. 

Die einzigartige zelluläre Reaktion auf die infraroten Wellenlängen verbessert nämlich die Sauerstoffversorgung des Blutstroms, und wenn dies mit einer erhöhten HSP-Produktion einhergeht, kann der Körper noch besser davon profitieren. [10]

Es gibt natürlich auch andere Arten der Wärmetherapie, um die HSP Produktion voranzutreiben. Allerdings ist die Beziehung zwischen den Lichtquellen der Infrarotkabine und der zellulären Zusammensetzung sowie den Mechanismen des menschlichen Körpers einzigartig. 

Diese Verbindung in Kombination mit der erhöhten Produktion von HSP sorgt für höhere Wirksamkeit auf die Gesundheit des Menschen. 

Die menschliche Physiologie besteht aus mehr als fünfzig Billionen Zellen, die die Mitochondrien beherbergen. [11]

Durch die Strahlen der Infrarotkabine werden die Mitochondrien aktiver. Es entstehen erhöhte Sauerstoffversorgung im Blutkreislauf sowie verbesserte Durchblutung des Körpers. 

Aktivierung der Hitzeschockproteine

Das regelmäßige Saunieren in der Infrarotkabine kann zum wahren Booster für die Abwehrkräfte des Körpers werden. Umso mehr, da höhere Temperaturen die Produktion von Hitzeschockproteinen begünstigen. 

Wer sich also lang genug in der Infrarotkabine aufhält, kann die Bildung von Hitzeschockproteinen unterstützen. 

Um diesen Effekt der HSPs im Körper zu aktivieren, reichen bereits etwa 30 Minuten Entspannung in der Infrarotsauna.

Forschungen haben nämlich ergeben, dass bereits 20 bis 30 Minuten in einer Wärmekabine bei etwa 37C° die Ausschüttung von HSPs erhöht. 

Für die optimale Saunaroutine können Sie mehrmals wöchentlich etwa 30 Minuten in der Infrarotkabine verbringen. [12]

Man muss also nicht viel im Alltag tun, um die gesundheitsfördernden HSPs anzureichern und damit seinem Organismus etwas Gutes zu tun. 

Andere Möglichkeiten die HSP-Produktion voranzutreiben 

Ein Aufenthalt in der wohltuenden Wärme der Infrarotkabine ist zweifellos eine der entspannendsten Arten, die Produktion von Hitzeschockproteinen zu fördern. 

Es gibt allerdings noch weitere alltägliche Möglichkeiten, diese zu erhöhen. 

Heiße Bäder

Ein heißes Bad oder eine heiße Dusche sind zwar nicht mit einem Saunagang vergleichbar, können aber eine ähnliche Reaktion des Körpers auf die Freisetzung von Hitzeschockproteinen bewirken. 

Probanden einer Studie aus dem Jahr 2017 haben genau das bewiesen: Nachdem sie eine Stunde lang bis zur Hüfte in 40C° warmes Wasser getaucht waren, stieg der HSP-Spiegel von 23% auf 39%. [13]

Bewegung

Jede Art von Bewegung, bei der Sie vermehrt Wärme spüren oder zu schwitzen beginnen, regt die natürliche Freisetzung von Hitzeschockproteinen an. 

In einer Studie aus dem Jahr 2016 wurde bewiesen, dass HSPs bei akuter Belastung oder nach chronischen Trainingseinheiten induziert oder aktiviert werden. 

Dieses Wissen hat sich vor allem für die gezielte Therapie bei kranken Patientengruppen, für die Verschreibung von Übungen zur Krankheitsprävention und für Trainingsstrategien für Spitzensportler als nützlich erwiesen. [14]

Mehr Kleidung beim Sport 

Um die Freisetzung von HSPs optimal zu nutzen, sollten Sie bei Ihrer nächsten Trainingseinheit mehr Schichten als üblich tragen. So können Sie die Auskühlung Ihres Körpers während der Ruhephasen verringern. 

Eine Studie aus dem Jahr 2017 deutet darauf hin, dass die HSP-Ausschüttung bei den Probanden mit einer höheren Körpertemperatur mehr anstieg. 

Wenn Sie also auf der Suche nach einem kleinen Vorteil beim Muskelwachstum und einer verbesserten Regeneration sind, können Sie dieses Wissen nutzen, um Ihre HSP-Produktion zu erhöhen. [15]

 Weiter Fakten über Hitzeschockproteine 

Es ist faszinierend, wie weitreichend die Funktionen und Wirkungen von Hitzeschockproteinen tatsächlich sind. 

Die folgenden Fakten erklären, warum die regelmäßige Nutzung einer Infrarotsauna so große gesundheitliche Benefits hat. Sie bestätigen, dass der Organismus weitreichend davon profitiert. 

• Fit sein hat seine Vorteile 

Es ist wohl selbstredend, dass ein gewisses Fitnesslevel für mehr Vitalität sorgt. Doch auch wenn es um die vermehrte Produktion von HSP geht, lohnt es sich, fit zu sein. 

Je mehr Kondition Ihr Körper aufweist, desto besser die HSP-Ausschüttung. Diese können Sie noch erhöhen, wenn Sie sich beim Saunieren bewegen. Eine Möglichkeit dafür ist Yoga in der Sauna zu betreiben. [16]

• Patienten mit Herzerkrankungen haben Hoffnung durch HSP

Da eine wiederholte Exposition gegenüber passivem Hitzestress, wie man ihn beispielsweise in der Infrarotkabine findet, die Zellen vor oxidativem und entzündlichem Stress schützt, kann der Besuch einer Sauna Patienten mit Herzerkrankungen schützen. [17]

• Der HSP-Spiegel steigt schneller an als gedacht 

Saudi-arabische Wissenschaftler fanden heraus, dass die Expression der Hitzeschockproteine während eines Saunagangs bei etwa 75C° schneller anstieg als die Körpertemperatur der Freiwilligen. 

Das heißt, der Körper produziert bereits vermehrt HSPs, obwohl der Temperaturanstieg physisch noch gar nicht stark zu spüren ist. [18]

Die zahlreichen Studien, Beobachtungen und Forschungen zum Thema Hitzeschockproteine haben den Wissenschaftlern zwar bereits Einblick in die Schutzmechanismen dieser Proteine gegeben. 

Trotzdem bleiben noch viele Fragen zu diesem Thema unbeantwortet und weitere Forschung ist notwendig, um mehr über die Komplexität dieser Proteine zu erfahren.  

Fakt ist, dass die durch Wärmetherapie in einer Infrarotsauna ausgelöste erhöhte Produktion der HSPs eine schützende Rolle zur Verbesserung von Gesundheit und körperlicher Leistungsfähigkeit hat. 

Möchten Sie mehr zum Thema Infrarotkabinen oder die Wirkung dieser auf den Körper erfahren, helfen wir von Clearlight gerne bei der Beratung. 

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